Möbs, Bernd Kulturwissenschaftler
Stadtführer, Rezitator und Dozent in der Erwachsenenbildung, Geschichtsvermittler im Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Bei diesem schönen Stadtspaziergang mit atemberaubenden Ausblicken und Einsichten erleben wir Stuttgart auf allen Höhenmetern: Im städtischen Weinberg der Mönchhalde laufen wir nach einem Begrüßungssecco los, es geht hinüber zum Killesberg, zum "Theodor-Heuss-Haus" und zum "Porsche"-Landhaus. Oben auf der Feuerbacher Heide genießen wir einen Rundumblick über Stuttgart vom Stromberg bis zur Schwäbischen Alb. Durch schöne Wohnviertel geht es treppab in die Stadt, vorbei am Kriegsbergturm, zu einem "Barockschloss" und vorbei an der Weinbergslage "Kriegsberg" in den chinesischen Garten. Wir fahren kurz mit der Stadtbahn zur Vinothek des Weinguts der Stadt, dort wird es gemütlich: Wir lassen die Führung ausklingen bei zwei Weinen und einer Brezel.
inkl. 12,50 EUR für Weine und Brezel VVS-Kurzstreckenticket nicht im Preis enthalten
Der Park auf der Karlshöhe hat viel zu bieten: verwunschene Wege, den Athene-Brunnen von Julie Siegle und ihr ehemaliges Gartenhaus, die ehemalige Silberburg, den Weinberg der Stadt Stuttgart, die Villa Gemmingen... Kommen Sie mit auf einen wunderschönen Rundgang - zum Schluss besuchen Sie das Lapidarium mit antiken römischen Grabmälern und Statuen mitten in einem Garten inspiriert von der italienischen Renaissance. Dort gibt es eine Extraführung.
ink. Eintritt und Sonderführung im Lapidarium
Man glaubt es kaum: Umdrängt von Hotelkomplex, Kongresshalle und Studentenhochhaus liegt eine bezaubernde Oase in Stuttgart: Der Hoppenlaufriedhof. Er ist der älteste erhaltene Friedhof Stuttgarts und einer der schönsten dazu. Ursprünglich vor den Toren der Stadt angelegt, ist er durch die Grabmäler berühmter Dichter wie Schubart, Gustav Schwab und Wilhelm Hauff berühmt, aber auch damals bekannte Frauen wie die Salonnière Emilie Reinbeck und die Komponistin Emilie Zumsteeg sind dort beerdigt. Überall finden sich kunstvoll gestaltete Gräber mit antiker Formensprache: Obelisken, Pyramiden, Urnen - und das auf einem christlichen Friedhof. Und es finden sich viele Grabsprüche und Epigramme, "Poesie auf Gräbern", die den Tod als sanften Schlummer verklären. Auch ein jüdischer Friedhof befindet sich hier.
Vor gut 100 Jahren sanierte Stuttgart einen Teil seiner Altstadt im historischen Stil und fand damit große Begeisterung bei den Stuttgartern - auch heute noch. Mittelalterlich anmutende Häuser, prächtige Giebelhäuser sollten den Handel ankurbeln und die Wohnsituation verbessern. Ein gelungenes, einheitliches Ensemble, das fast unbeschadet den Krieg überstand. An vielen Hausfassaden gibt es Motive aus Märchen und Sagen. Umgeben ist das Viertel außerdem von interessanten Gebäuden wie dem Tagblattturm und dem neuen "Viergiebel-Ensemble", ehemals stand hier das Kaufhaus "Schocken" aus dem Jahr 1928, eine Ikone der modernen Architektur. Danach gemeinsame Einkehr zum "Schwabenbrunch" in der urigen Gaststätte "Kachelofen", Bitte bei Anmeldung angeben, ob eine Einkehr erwünscht ist.
Das Bohnenviertel, jahrhundertelang ein armes Weingärtner- und Handwerkerviertel, hat auch heute noch sein ganz besonderes Flair. Von Kriegszerstörungen und durch Abriss bedroht, hat es heute nach liebevoller Renovierung seinen ganz eigenen Charakter bewahrt, mit Weinstuben und schicken Geschäften. Die Tour startet am Charlottenplatz, dort flüchtete Schiller durchs Esslinger Tor, später schrieb dort an gleicher Stelle Wilhelm Hauff aus Langeweile berühmte Märchen. Privatdetektiv Georg Dengler, die Romanfigur des Krimiautors Wolfgang Schorlau, sitzt derweil in seinem Stammlokal. Nicht weit davon entfernt porträtierte Marie Josenhans das einfache Volk. In der Leonhardskirche liegt der berühmte Humanist Johannes Reuchlin begraben. Im „Club Voltaire“ in der Leonhardstraße planten die 68er die Revolution und aufmüpfige Schriftsteller verfassten subversive Bierdeckel oder hielten provokante Vorträge. Zum Schluss ist ein Infobesuch in einem Café für Straßenmädchen angedacht, wo ehrenamtliche Mitarbeiter über die schwierige Situation der Prostituierten berichten werden. Es besteht die Möglichkeit zur Einkehr in die Gaststätte "Tauberquelle" (schwäbische Küche). Bitte bei Anmeldung angeben, ob gewünscht.